Wer war der Philosoph Franz Kafka

Wer war der Philosoph Franz Kafka Foto: Wikipedia
Franz Kafka wurde am 3. Juli 1883 in Prag geboren, das damals Teil des Österreich-Ungarischen Reiches war.

Er stammte aus einer wohlhabenden jüdischen Familie. Sein Vater, Hermann Kafka, war ein erfolgreicher Geschäftsmann, während seine Mutter, Julie Kafka, aus einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie stammte. Kafka hatte zwei jüngere Brüder, die jedoch im Kindesalter starben, sowie drei jüngere Schwestern, die alle im Holocaust ums Leben kamen.

Kafka besuchte das Altstädter Deutsche Gymnasium in Prag und zeigte früh eine Leidenschaft für Literatur. Nach dem Abitur begann er 1901 ein Jurastudium an der Deutschen Universität Prag, das er 1906 mit dem Doktortitel abschloss. Nach seinem Studium arbeitete er zunächst bei einer Versicherungsgesellschaft und ab 1908 bei der Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt für das Königreich Böhmen. Diese Arbeit verschaffte ihm finanzielle Sicherheit, ließ ihm aber wenig Zeit zum Schreiben.

Kafka begann bereits während seiner Studienzeit zu schreiben. Viele seiner Werke blieben zu Lebzeiten unveröffentlicht oder wurden nur in kleinen Auflagen gedruckt.

Zu seinen bekanntesten Werken zählen:
"Die Verwandlung" (1915): Eine Erzählung über Gregor Samsa, der sich in ein ungeheures Ungeziefer verwandelt und die darauffolgenden Konsequenzen innerhalb seiner Familie.
"Der Prozess" (posthum 1925): Ein Roman, der die absurde und kafkaeske Geschichte von Josef K. erzählt, der ohne Angabe von Gründen verhaftet wird und sich einem undurchsichtigen Gerichtsverfahren gegenüber sieht.
"Das Schloss" (posthum 1926): Ein weiterer unvollendeter Roman, in dem der Protagonist K. vergeblich versucht, Zugang zu den Autoritäten eines mysteriösen Schlosses zu bekommen.
Kafkas Werke sind geprägt von Themen wie Isolation, Bürokratie und existenzieller Angst. Sein Stil ist oft surreal und kafkaesk – ein Begriff, der mittlerweile Einzug in den allgemeinen Sprachgebrauch gefunden hat, um bizarre und beängstigende Situationen zu beschreiben.

Kafka führte ein zurückgezogenes und oft einsames Leben. Er litt unter verschiedenen physischen und psychischen Gesundheitsproblemen, einschließlich Migräne, Schlaflosigkeit und Depressionen. Im Jahr 1917 wurde bei ihm Tuberkulose diagnostiziert, eine Krankheit, die sein Leben und Schreiben stark beeinflusste. Trotz mehrerer Aufenthalte in Sanatorien verschlechterte sich sein Gesundheitszustand kontinuierlich​.

Kafka hatte mehrere Beziehungen, darunter eine verlobungsähnliche Beziehung zu Felice Bauer. Dennoch blieb er unverheiratet und kinderlos. Ein Großteil seiner Korrespondenz, insbesondere die Briefe an Felice, geben tiefe Einblicke in seine Gedankenwelt und persönlichen Kämpfe.

Franz Kafka starb am 3. Juni 1924 im Alter von 40 Jahren in einem Sanatorium in Kierling bei Wien. Nach seinem Tod wurden viele seiner Werke von seinem Freund und literarischen Nachlassverwalter Max Brod veröffentlicht, obwohl Kafka ihn gebeten hatte, seine Manuskripte zu verbrennen. Kafkas posthume Publikationen machten ihn zu einem der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.

Kafka gilt heute als einer der wichtigsten Autoren der modernen Literatur. Seine Werke sind in zahlreiche Sprachen übersetzt und beeinflussen weiterhin Schriftsteller, Philosophen und Leser weltweit.

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