Gestaltungsideen für jeden Geschmack

Allzu freie Sicht nach oben wird auf der Terrasse spätestens dann unschön, wenn das Wetter nicht mehr mitspielt.

Welche Überdachung soll es sein?

Dabei spielt nicht nur das Budget – wie immer – eine Rolle, sondern ebenso das Design, die lokalen (architektonischen) Gegebenheiten und letztlich die Ansprüche, die Besitzer hinsichtlich des Schutzes stellen. Infolgedessen existiert eine recht breite Spanne zwischen simpler Sonnenschutzmarkise und einer fast schon Wintergarten-artigen Vollüberdachung.

Die Grundfrage: Wogegen soll geschützt werden?

Die Überdachung einer Terrasse ist kein ganz so simples Element, wie mancher vielleicht denken mag. Das beginnt bereits bei der Frage, wogegen es überhaupt schützen soll. Denn damit einher geht – wenigstens teilweise – die Wahlfreiheit der Bauformen:

  • Reiner Sonnenschutz: Hierbei geht es also ausschließlich darum, die Terrassenbenutzer vor den schädlichen Auswirkungen von UV-Strahlung und anderen Sonnen-Auswirkungen zu bewahren. Namentlich Hitze, Blendwirkung usw.
  • Witterungsschutz: Er schattet per se nicht gegen die Sonne ab, sondern hält Regen und ähnlichen Niederschlag von oben ab. Dadurch bleibt die Terrasse auch abseits von trockener Witterung benutzbar. Nebenbei kann die Einrichtung dauerhaft draußen bleiben.
  • Wind: Er muss der Vollständigkeit halber erwähnt werden. Zwar hat ein Windschutz der Terrasse nicht zwangsläufig mit der Überdachung zu tun, kann aber vor allem bei komplexeren, aufwendigeren Terrassendächern durch seitliche Elemente zusätzlich abgehalten werden.

Hinzu kommt, je nach Umgebungsbebauung, noch ein Schutz vor allzu neugierigen Blicken. Davon ausgehend ergeben sich verschiedene Dachbauweisen.

Einziehbare Markise

Bei einer Markise muss die Terrasse zwingend an mindestens eine Wand angrenzen. Dann aber handelt es sich aufgrund des manuellen oder motorisierten Faltmechanismus‘ um eine sehr flexible Überdachung. Denn wie weit sie ausgefahren wird, unterliegt stets den Wünschen der Terrassenbenutzer. Infolgedessen kann sie gerade weit genug ausgefahren werden, um direkte Sonneneinstrahlung abzuhalten, anderweitig aber einen unbegrenzten Blick gen Himmel zu ermöglichen. Allerdings kommt diese Flexibilität zum Preis zweier gravierender Schwächen:

  1. Die überdachbare Fläche ist aus statischen Gründen begrenzt. Schließlich ist die Markise freitragend, wird also nur an einer Seite gehalten und hat sonst (in der Regel) keine weitere Halterung. Üblicherweise beträgt die maximale Ausfuhrlänge daher höchstens vier Meter. Was innerhalb dieser Limitierung möglich ist, wird jedoch im Höchstmaß durch die Gebäudestatik bestimmt.
  2. Die meisten Markisen sind ein reiner Sonnenschutz, der nicht nass eingefahren werden darf. Dadurch sind sie nur sehr begrenzt bis gar nicht als Witterungsschutz geeignet und es ist stets nötig, proaktiv gemäß der zu erwartenden Witterung zu handeln. Das bedeutet nicht zuletzt: Bei unbeständigem Wetter kann man nicht einfach das Haus verlassen, obwohl die Markise noch ausgefahren ist. Jedenfalls nicht bei nicht via Internet steuerbaren Konstruktionen.

Sonnensegel

Das Sonnensegel ist ein echtes Multitalent voller Vorteile. Passend abgespannt kann es für sich allein als Überdachung stehen – und hinsichtlich der Abspannung ist sehr vieles möglich. Ebenso kann es in Kombination mit anderen Bedachungsformen genutzt werden, um deren Witterungs- um einen Sonnenschutz zu ergänzen.

Aufgrund der anderen Bauweise sind hier sehr vielfältige Formen, Farben und Größen möglich. Und: Hochwertige Sonnensegel sind witterungsbeständig genug, um ganzjährig gespannt bleiben zu können – auch ohne Regenschutz darüber. Die einzige kleine Schwäche: Je größer, desto aufwendiger wird es, ein solches Segel aufzuspannen und wieder zu entfernen.

Freitragendes Festdach

Man nehme einen meist metallenen Rahmen, befestige diesen an wenigstens einer Seite an einer Hausfassade und bedecke ihn mit einer transparenten Eindeckung. Fertig ist ein optisch und statisch filigraner Witterungsschutz ohne seitliche Störungen für das Auge, der angesichts unseres hiesigen Niederschlags wenigstens in weniger schneereichen Gebieten ganzjährig eingesetzt werden kann.

Die Schwierigkeit: Ähnlich wie bei einer Markise ist die Größe aus statischen Gründen limitiert. Selbst, wenn von der Vorderkante Drahtseile oder Ähnliches die Last nach schräg oben zur Fassade abfangen, lassen sich keine wirklich großen Konstruktionen realisieren.  

Mittengestütztes Festdach

Diese Lösung ist im Terrassenbereich eher selten, kann jedoch durch die ungewöhnliche Optik vor allem bei modernen Gebäuden funktionieren – und benötigt zudem keine direkte Fassadenanbindung.

Dazu wird entlang der Mittelachse der Terrasse eine umgedreht U-förmige Konstruktion errichtet. Das heißt, das Dach ruht nur auf zwei massiven Säulen, zwischen denen sich ein waagerechter Träger spannt. Quer zu diesem ragt das Dach nach den Seiten hervor, seinerseits ruhend auf dünnen Metallstreben.

Das ermöglicht zwar keine so großen Dachflächen wie eine allseitig abgestützte Konstruktion, blockt dafür aber die Sichtachsen nach den Seiten nur wenig ab. Vielleicht keine Lösung für die typische Terrasse direkt an der Hausfassade. Dafür jedoch eine großartige Alternative für Terrassen mit ringsherum freier Sicht.

Allseitig gestütztes Festdach

Das hier ist der Klassiker, den wahrscheinlich jeder vor dem inneren Auge hat, wenn er an ein Terrassendach denkt. Also eine Dachkonstruktion, die mindestens an allen Ecken irgendwie abgestützt wird. Das ermöglicht eine große konstruktive Vielfalt sowohl mit als auch ohne Anbindung an eine Fassade. Ebenso gibt es hinsichtlich der Größe keine Limitierung. Solange genügend senkrechte Stützen vorhanden sind, kann ein solches Dach Terrassen sämtlicher Größen schützen.

Zudem handelt es sich um eine statisch einfache Variante, die ohne komplexe Berechnungen, Ausbalancierungen und Ähnliches auskommt. Daher ist das allseitig abgestützte Terrassendach die häufigste Variante, wenn die Überdachung mit viel Eigenleistung in DIY-Manier errichtet werden soll.

Der Nachteil daran? Insbesondere diejenigen Varianten, die aufgrund von Fläche und Lage abseits einer Fassade nicht nur mit zwei Stützen auskommen, können optisch durchaus prominent sein. Speziell, wenn als Grundmaterial Holz zum Einsatz kommt, bedingt das gewisse Materialstärken. Das wirkt nicht nur für sich mitunter wuchtig, sondern kann durch die senkrechten Säulen die Blickachsen deutlich beeinträchtigen.

Variabler Wintergarten

Alle bisher genannten Terrassendach-Varianten haben eine Gemeinsamkeit: Es handelt sich primär nur um Überdachungen für einen ansonsten im Freien liegenden Außenbereich. Die Seiten sind weitestgehend offen, der Schutz erstreckt sich nur auf Sonne, Niederschlag und Blicke aus bestimmten Winkeln.

Vom allseitig gestützten Festdach ist es jedoch nur noch ein kleiner Schritt zu einer Überdachung, welche die ganze Terrasse zu einer Mischform aus Innen- und Außenbereich macht. Konstruktiv handelt es sich um einen Wintergarten. Das heißt, Dach und Seiten können durch entsprechende Elemente vollständig geschlossen werden.

Jedoch sind wenigstens die Seitenteile beweglich gehalten. Sie lassen sich entweder gänzlich entnehmen oder verschieben. Dadurch lässt sich ein Raum erschaffen, der je nach Jahreszeit und Witterung entweder (fast) so offen und luftig ist wie eine lediglich überdachte Terrasse oder der durch den hohen Glas-Anteil zwar tageslichtdurchflutet ist, aber ansonsten von der Außenwelt abgekapselt bleibt.

An diesem Punkt befinden wir uns jedoch nicht nur in Sachen Kosten und Aufwand an einem Punkt, bei dem die reine Überdachungsthematik verlassen wird. Vielfach sind solche Wintergärten an die Zentralheizung angeschlossen und sehen durch die ganze Gestaltung eher wie ein großzügig verglastes Zimmer aus als wie eine klassische Terrasse im Freien.

Werbung

Werben auf BLO24

Sie haben Interesse auf unserer Plattform zu werben? Dann zögern Sie nicht und kontaktieren Sie uns unter +43 (0)664 222 66 00.