Muss erst ein Kind sterben?

Immer mehr besorgte Bürgerinnen und Bürger melden sich bei unserer Redaktion und schildern die alarmierenden Zustände in der Grimminggasse. Die Straße, die laut Beschilderung eine 30er-Zone ist, wird offenbar regelmäßig von Autofahrern missachtet. Besonders junge Fahrer, oft sogenannte „Tuner“, rasen mit Geschwindigkeiten von bis zu 90 km/h und mehr durch die Straße – und das in einer Zone, in der maximal 30 km/h erlaubt sind. Es sind keine 40 oder 50 km/h, die hier überschritten werden, sondern teils extreme Geschwindigkeiten, die mit bloßem Auge erkennbar sind.

Besonders bedenklich wird die Situation dadurch, dass die Grimminggasse ein Schulweg vieler Kinder ist. Eltern und Anreiner sind besorgt um die Sicherheit der Kleinen, die durch das rücksichtslose Verhalten einiger Verkehrsteilnehmer massiv gefährdet werden. Die Frage stellt sich: Muss erst ein Kind sterben, bevor gehandelt wird?

Die Anreiner, darunter auch einige Nachbarn, haben mehrfach versucht, die Problematik bei den zuständigen Behörden anzugehen. Eine Beschwerde bei der Polizei in Liezen wurde prompt an die Gemeinde verwiesen. Bei persönlichen Besuchen im Gemeindeamt wurde uns von Herrn Markus S. erklärt, dass Temposchwellen zu teuer wären und nicht in Betracht gezogen werden, da diese Schäden an Fahrzeugen wie Federn und Stoßdämpfern verursachen könnten. Man versprach jedoch, die Angelegenheit an die Polizei weiterzuleiten.

Das ist nun zwei Monate her – geändert hat sich seitdem nichts. Gerade jetzt, wo die Schule wieder begonnen hat, wäre es von größter Dringlichkeit, dass die Straßen für unsere Kinder sicher sind. Doch es scheint, als ob die Verantwortlichen erst dann reagieren, wenn das Undenkbare passiert.

Wie lange müssen wir noch auf Maßnahmen warten? Sollen wir wirklich auf den tragischen Unfall eines Kindes warten, bevor Schritte unternommen werden, um die Grimminggasse wieder sicher zu machen?

Es wird Zeit, dass die Verantwortlichen endlich handeln – bevor es zu spät ist.