Wildkatze von Kamera gefilmt

WILDKATZE in der teiermark bestätigt

Johann Silberschneider, Jäger und Bezirksjägermeister im Jagdbezirk Deutschlandsberg, erhielt von seiner Wildkamera in der letzten Nacht Bilder, die eine große Überraschung bereithielten: Wie Experten bestätigen, handelt es sich bei dem Tier, das die Wildkamera um 23:31 Uhr fotografiert hat, mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Wildkatze. Silberschneider zeigt sich hocherfreut über diese Entdeckung.

Vor 150 Jahren war die Europäische Wildkatze weit verbreitet, heute geht man zwar wieder von steigenden Zahlen aus, aber sie gilt nach wie vor als gefährdete Tierart Österreichs. In der Nacht vom 6. auf 7. März 2024 wurde ein einzelnes Exemplar auf der Soboth fotografiert, und der steirischen Landesjägerschaft im Zuge des Monitorings von besonderen Wildarten gemeldet. Da diese Wildart sehr zurückgezogen, scheu und heimlich lebt, sind Nachweise selten aber sehr bedeutend für den Nachweis dieser Wildart.

In Friaul gibt es laut Wildkatzenexperten eine wachsende Population die mittlerweile auch Kärnten erreicht hat. Es ist also durchaus möglich, dass die aktuelle Sichtung aus Kärnten zugewandert ist. Das Streifgebiet eines Kuders (männliche Wildkatze) wird mit ca. 1.000 ha angegeben, das Streifgebiet von Katzen ist deutlich kleiner, beträgt aber auch oft über 300 ha.

Die vor allem in der Dämmerung und in der Nacht aktive Wildkatze bevorzugt in unseren Breitengraden den Wald als Lebensraum. Sie ist eine spezialisierte Jägerin von Kleinsäugern (Mäusen), aber auch Jungtiere von Raufußhühnern (Beispiel Auerhahn) gehören zu ihrem Beutespektrum.

Der bedeutendste Mortalitätsfaktor für Wildkatzen stellt der Straßenverkehr dar. Aktuell müssen wir davon ausgehen, dass einige der im Straßenverkehr getöteten Katzen auch den Wildkatzen zuzuordnen sind.

Für die Jägerschaft ist das Monitoring von verschiedenen Wildarten eine der Kernaufgaben. Zum einen ist die laufende Erhebung über Bestandeszahlen und -entwicklungen die Grundlage dafür, um den gesetzlichen Auftrag, den die Jagd in Bezug auf jagdbare Arten hat, zu erfüllen. Der ganzheitliche Ansatz der Jagd, umfasst aber auch das Monitoring von geschützten Arten.

Der Vorteil, den die Jagd hier allen Steirerinnen und Steirern bietet: Dieses Monitoring erfolgt flächendeckend, ehrenamtlich und kostenlos. Somit profitieren alle am Geschehen in der steirischen Natur Interessierten vom Fachwissen der über 24.000 Jägerinnen.

Zitat Bezirksjägermeister Johann Silberschneider:
„Die Begeisterung über die Natur und das Interesse an Wildtieren steigt, für Wildtiere soll dieses Interesse aber nicht unangenehm werden. Wildtiere zu fotografieren oder gar mit Drohnen zu verfolgen, erfreut sich leider steigender Beliebtheit, wir sind daher mittlerweile sehr vorsichtig, wenn es um die Mitteilung von genaueren Ortsangaben geht. Auch die Datengewinnung rund um die Natur ist zum einträglichen Geschäftsmodell geworden. Die Jägerinnen und Jäger haben Fach- und Ortskenntnis und sind aufgrund ihres gesetzlichen Auftrages ohnehin vor Ort. Sie kennen das Revier und bewegen sich mit Rücksicht auf Wildtiere. Würden sie das nicht können, wären sie auch jagdlich nicht erfolgreich.

Das Monitoring über die Jagd bietet daher große Vorteile – auch für die davon betroffenen Arten und für die Allgemeinheit, die über diese Beobachtungen verlässlich informiert wird.“

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